Sommerfest 2017

Es ist ein schöner Tag im August, die Sonne scheint, im Gegensatz zu den letzten Tagen, und es scheint, als wäre es mit Absicht, denn an diesem Tag soll das SOLWODI Sommerfest stattfinden. Die letzten Tage wurde viel eingekauft, organisiert und sich auf dem Tempelhofer Feld umgesehen. (weiterlesen)
Anders als andere Tage beginnt dieser Tag zwar in der Beratungsstelle, jedoch beginnen wir schon sehr bald, die Autos vollzupacken, welche uns von verschiedenen Ehrenamtlichen zur Verfügung gestellt wurden. Die Stimmung ist fröhlich, aber auch leicht angespannt und es liegt die Frage in der Luft, ob alles so klappen wird wie geplant. Wir sind früh vor Ort und glücklicherweise nicht alleine. Viele Ehrenamtliche sind schon früher gekommen, um uns beim Aufbau zu helfen. Tische werden als Buffet aufgestellt und viele bunte Decken dienen als „Picknick-Tisch“. Nach und nach erscheinen unsere Frauen. Sie schieben in den meisten Fällen Kinderwägen vor sich her, sind meist in Grüppchen und strahlen über das gesamte Gesicht. Es wird sich zur Begrüßung in den Arm genommen und festlich packen die Frauen ihre selbst zubereiteten Speisen aus, welche wir auf dem Buffet ansehnlich arrangieren. Langsam lassen sich die Frauen nieder und kommen miteinander ins Gespräch. Einige kennen sich bereits, manche sehen sich zum ersten Mal, dennoch ist die Stimmung wider Erwarten nicht angespannt. Es wird viel gelacht, gesungen und bald auch getanzt. Sobald die meisten Frauen anwesend sind, wird das Buffet festlich eröffnet und das Essen zelebriert. Viele Kinder rennen umher, spielen mit Bällen und Seifenblasen, lachen viel und fühlen sich sichtlich wohl. Besonders schön finde ich die Offenheit, mit welcher sich die Frauen begegnen. Egal woher sie ursprünglich stammen, egal welcher Religion sie zugehörig sind, sie kommen zusammen und feiern, nicht nebeneinander sondern miteinander. Aber was feiern wir eigentlich? Ich schätze das ist ganz individuell, aber feiern könnte man eigentlich an diesem Tag alles: die Freiheit zusammen zu kommen, dass es SOLWODI als eine Organisation gibt, die ganz offensichtlich verschiedenste Frauen zusammen bringen kann, dass die Frauen ihrer Geschichte zu trotz lachen, dass sie wundervolle Kinder mitbringen oder aber einfach, dass wir alle in diesem Leben am Leben sind und uns in solch einem magischen Moment begegnen. Das gesamte Fest gleicht einem Paralleluniversum, teilweise fühle ich mich losgelöst von Zeit und Raum. Ich könnte grade überall auf der Welt sein, egal zu welcher Uhrzeit, ich glaube solange ich mit diesen Frauen wäre… es wäre ein wundervoller Tag. Leider jedoch geht auch dieser Tag schnell vorbei, ich bin furchtbar müde und zeitgleich sehr glücklich. Zurück bleibt die Hoffnung, auch das nächste Mal dabei zu sein und meine Erinnerung an ein kleines Wunder. Ronja Mohs (Praktikantin)