Über uns


SOLWODI ist die Abkürzung von “SOLidarity with WOmen in DIstress” – Solidarität mit Frauen in Not.

SOLWODI ist eine Hilfsorganisation für Migrantinnen und geflüchtete Frauen in Notsituationen und eine Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und anderen Formen von frauenspezifischer Gewalt, Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen.

Die Zielgruppe der Fachberatungsstelle SOLWODI Berlin sind besonders schutzbedürftige Migrantinnen und geflüchtete Frauen mit Schwerpunkt Afrikanerinnen und Menschenhandelsopfer.

Die Ziele der Arbeit sind:

  • Förderung von Sicherheit, Stabilisierung, sozialer Anbindung, Selbstwirksamkeit und Teilhabe der Klientinnen, sowie Stärkung ihrer Identität
  • Förderung eines friedlichen gesellschaftlichen Zusammenlebens durch kultursensible, Antidiskriminierungs- und menschenrechtsorientierte Arbeit
  • Ressourcenerschließung und Perspektiverweiterung durch Kooperation, Networking und Einbeziehung der Klientinnen

Die Berliner SOLWODI-Beratungsstelle wurde 2007 von Sr. Margit Forster und Sr. Beatrice Mariotti aufgebaut. Beide Schwestern hatten in einer Phase der persönlichen Umorientierung im Engagement für Migrantinnen in Not eine neue Berufung für sich erkannt. Aufgrund ihrer beruflichen Kompetenz und auch persönlichen Erfahrung des Lebens in Ländern Afrikas, konnten sie den Wunsch Sr. Leas, auch in Berlin eine SOLWODI-Niederlassung einzurichten, realisieren.

SOLWODI Berlin e. V.

Ende 2007 wurde die Fachberatungsstelle in Berlin von Sr. Margit Forster und Sr. Beatrice Mariotti aufgebaut. Seit Mai 2015 wird die Fachberatungsstelle vom eigenständigen Landesverein SOLWODI Berlin e. V. getragen und seit 2020 ist sie Mitglied im Paritätischen Landesverband Berlin.

Mitglieder des Vorstands (seit September 2020)

  • Vorsitzende: Prof. Dr. Christine Funk
  • Stellvertretende Vorsitzende: Dr. Susanna Kahlefeld, MdA
  • Stellvertretende Vorsitzende: Sr. Annette Fleischhauer, SSpS

Vereinsmitglieder

  • Dr. Sylvester Ajunwa
  • Gudrun Angelis
  • Helene Bohr
  • Lissy Eichert
  • Sr. Annette Fleischhauer
  • Prof. Dr. Christine Funk
  • Monika Grötzinger
  • Klaudia Höfig
  • Prof. Barbara John
  • Dr. Susanna Kahlefeld, MdA
  • Martin Kalinowski
  • Dr. Martina Köppen
  • Beatrice (Mabel) Mariotti
  • Klaus Mertes
  • Kathrin Müller
  • Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a. D.
  • Prof. Dr. Birgit Thoma
  • Dr. Martin Thoma
  • Traudl Vorbrodt

Entstehungsgeschichte

Geschichte von SOLWODI Berlin

2006 kamen die beiden Comboni-Schwestern Margit Forster und Beatrice (Mabel) Mariotti nach Jahren in Afrika, dem Nahen Osten, Amerika und Italien für eine Auszeit nach Berlin. Hier machten sie ein Retreat auf der Straße (Straßenexerzitien) in der Wohngemeinschaft der Naunynstraße in Kreuzberg, die die Jesuiten Christian Herwartz und Michael Walzer gegründet hatten. Dort wurden sie von der in der Gemeinschaft spürbaren Gastfreundschaft für obdachlose, strafentlassene Menschen, Menschen ohne Arbeit, ohne Aufenthaltsgenehmigung, aber auch solchen auf der Suche nach Neu-Orientierung inspiriert und vernahmen den Wunsch, „einfach zu leben“ als Frauen, deren Berufung die Solidarität mit Menschen, vor allem aus Afrika, ist; und diese neu in Berlin zu verwirklichen.

Durch Vermittlung der Franziskanerin Sr. M. Juvenalis Lammers von Tauwerk e.V. erfuhren Margit und Mabel von dem Wunsch der Gründerin der Hilfsorganisation SOLWODI, Sr. Lea Ackermann in Rheinland-Pfalz, auch in Berlin eine Beratungsstelle einzurichten. So wurde der Kontakt zwischen den Schwestern Lea, Margit und Mabel hergestellt. Dies führte dazu, dass Sr. Margit und Sr. Mabel 2008 die SOLWODI-(Solidarity with women in distress) Beratungsstelle in Berlin für Migrantinnen und geflüchtete Frauen, die von Menschenhandel, Zwangsprostitution und anderen Formen von Gewalt und Ausbeutung betroffen sind, gründeten. Durch ihre beruflichen Qualifikationen mit BA Psychologie und MA Religions- und Islamwissenschaften sowie einer Finanzverwaltungsausbildung und den internationalen Erfahrungen waren die beiden hervorragend qualifiziert, in dem anspruchsvollen Beratungs- und Kommunikationskontext erfolgreich tätig zu werden. Dazu kamen Sozialarbeiterinnen und Ehrenamtlichen, die das gleiche Ziel teilten.

Der Anfang war in Lankwitz in den Räumen, die die Marienschwestern zur Verfügung stellten. Ein Umzug nach Nord-Neukölln folgte im Sommer 2013 in die Räumlichkeiten der katholischen Kirchengemeinde St. Eduard in der Kranoldstr. Die professionelle, wertschätzende und kultursensible beharrliche Arbeit mit Frauen aus vorwiegend afrikanischen Ländern wurde als Ergänzung der bestehenden Beratungsangebote für die Zielgruppe hauptsächlich afrikanischer Frauen in Berlin anerkannt und mit öffentlichen Mitteln gefördert.

Sr. Margit und Sr. Mabel hatten bereits den nachkolonialen Perspektivenwechsel aus ihrer (katholischen) Ordensgemeinschaft Daniel Combonis vollzogen, der in Afrika ein bedeutender Vorkämpfer für Menschenwürde und gegen Sklavenhandel und Ausgrenzung war. Sie entwickelten daraus selbstverständlich die menschenrechtlich fundierte, die Würde und Rechte der Frauen achtende Haltung, die die Arbeit aller Mitarbeitenden in der Berliner Beratungsstelle prägt.

Im Mai 2015 gründeten Sr. Margit und Sr. Mabel mit Berliner Unterstützerinnen und Unterstützern den Landesverein SOLWODI Berlin e.V., um die Bedeutung und Eigenständigkeit der Arbeit in Berlin zum Ausdruck zum zu bringen und weiterzuentwickeln. Seit Juli 2020 ist die Beratungsstelle Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Am 9. April 2020 ist Sr. Margit Forster viel zu früh nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Ihr Tod ist ein großer Schmerz und Verlust für viele. Aber in der Arbeit fühlen wir uns von ihrer Weit- und Umsicht, Ihrer Freundlichkeit und ihrem Humor getragen und sind sicher, dass sie uns nun aus der unsichtbaren Welt begleitet.

Finanzierung

Die Personalkosten der Beratungsstelle werden überwiegend von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung sowie von gemeinnützigen Zuwendungsgebern und Spenden gefördert. Die Sachkosten, vor allem für die kreativen Projekte sowie für die direkten Ausgaben für die Klientinnen, sind größtenteils über Spenden finanziert.